Skitouren

Berichte und Wissenswertes

Berichte und Wissenswertes

Wir berichten in Auszügen über das Erlebte in den letzten Monaten.

Legendäre Skitourentage im Martelltal mit Heinz Reinhardt (20.-24. März 2024)

Am Mittwochmorgen, mit dem ersten Vogelgezwitscher, trafen sich 10 ambitionierte Skitourenfans am P&R Berkheim um mit 2 Kleinbussen ins Martelltal aufzubrechen. Natürlich verbrachten wir den angebrochenen Tag nicht nur mit der Anfahrt, nein, nach einer schnellen Kaffeerast in Pfunds und einem Blick an den wolkenlosen Himmel lenkten wir die Busse nach Rojen, um bei idealen Skitourenbedingungen die „Sonnenuhr“ zu begehen. Den „10er“ ließen wir links liegen, bestiegen dafür gleich den „11er“ um über den „12er“ dann die herrlichen Nordhänge rund 1000hm im milden Pulver und leichten Firn ins Rojental abzufahren- WOW!! 10 Herzen schlugen eine Oktave höher, 10 Mundwinkel gingen bis zu den Ohren!

Die idyllisch gelegene Pension Enzian im Parco Nationale Dello Stelvia am Bergweltende des Martelltales auf 2051m gelegen, erreichten wir über viele Serpentinen. Wir sind wirklich am Talende angelangt und von da an geht’s nur noch zu Fuß oder gar mit der Materialbahn auf die Zufall- bzw Martellerhütte.

NEEE – NEEE, um 06 Uhr gibt’s Frühstück und um 07 Uhr ab auf die Tourenski um die erste Tour, rauf auf die Madritschspitze (3265 m) zu begehen. Noch hält das Wetter, jedoch war uns das Martelltaler „Herrgöttle“ nicht ganz so gnädig mit Wind und Sicht- es zog von Norden her zu, sodass wir nach 900 hm die Tour abbrechen mussten und mehr nach Gefühl als nach Sicht in Richtung Tal abfuhren. Der Wind schaffte es jedoch uns nochmals eine Chance zu geben, so wurde ruck-zuck aufgefellt und ab, zum Cappuccino auf die Zufallhütte hoch-marschiert. Fünf von uns wollten sich noch für einen Besuch auf der Marteller Hütte anstrengen. Also, “aufi aufi Bua“… setzten wir noch einen Hochtalmarsch und weitern 300hm Anstieg auf letztlich 2610hm an.  Die Anstrengung hat sich gelohnt, ein anmutiger Blick über die Weite des Fürkele-Gletschers hinüber zur Zufallsspitze lässt einem schon ganz schön klein und dankbar werden. Nach dem Einkehrschwung ging es mit den unterschiedlichsten Schneebedingungen zurück ins Enzian.

Der Pensionswirt Günther zauberte uns jeden Abend ein leckeres 3-Gänge-Menue, klassisch italienisch- südtirolerisch. Einfach nur lecker (den Rest dürft ihr Euch jetzt denken!). Mariana, die „rechte Hand“ im Haus sorgte für volle Bier- und Weingläser (stopp—es gab auch Wasser, das stand aber in Karaffen allezeit auf dem Tisch). Vinschgerle mit Schinken und Käse, das war das Tourenvesper-Highlight- das half auf jeden der gigantischen Berge um uns herum. Marschtee schon abgefüllt? Ok, dann nur noch die Sonnencreme auflegen und die Sonnenbrille zurechtrücken. Freitag, heute geht’s auf die östliche Veneziaspitze, 3356 m, man nennt sie auch die 3. Veneziaspitze, demnach stehen noch 2 weitere davon daneben. Ja, die erste ist die Köllkuppe, 3330 m, die soll dann eventuell das Ziel vom Samstag sein. Von unserer Pension weg rüber zum Parkplatz, ging es dann auch schon links übers Brückchen in den lichten Lärchenwald. Die Sonne funkelte auf dem Schnee, Vogelgezwitscher hieß uns willkommen, ein Eichhörnchen sprang längs des Weges- was für eine Idylle, was für eine Ruhe. So schritten wir Skitouren-Lemminge dahin, bis wir merkten, dass wir doch etwas weit zu östlich sind. Egal, schließlich sind wir alle Spitzkehren-Meister. Mit gefühlt 30 Kehren in 30-40° steilem Harsch erreichten wir den ersten Sattel, um dann in die schmalere Steilstelle einzusteigen. Harscheisen sind eine geniale Erfindung- ohne diese hätten wir schon ganz schön „gekratzt“. Uila, was eröffnete sich für ein Gletscheranblick – nun in westliche Richtung gequert hoch Richtung Venezia. Die letzten Höhenmeter waren nur noch mit den Tourenstiefeln erreichbar. Ein grandioser 360°-Ausblick, Richtung Brenta im Süd-Osten, Richtung Cevedale im Süd-Westen, Richtung Königsspitze im Nord-Westen, Richtung Osten in die Dolomiten kann es was Schöneres geben? Ja, nach einer kurzen Abfahrt toppten wir die Rundumsicht mit der Hinteren Schranspitze- wir sind nun auf 3357 m Höhe nach einem 1500 hm Aufstieg. Und das dürfen wir nun alles Abfahren? WOW. zwar fehlte der Traumpulver wie vor 8 Jahren, jedoch fanden wir neben etwas Pulver auch Hanglängen von feinem Firn. Der Lärchenwald war dann für uns spielerisch fahrbar, musig – sulzig, verspielt hügelig, bis wir am Paradiso „Denkmal“ wieder alle heil zurück waren. DANKE Heinz, für diese tolle Tour! Das ist ja nicht mehr zu toppen!! Leider änderte sich auch der Wetterbericht – Wind, Temperaturabfall, Schneefall. Was können wir damit erobern?  Den Cevedale, was wir mal angedacht haben, schlugen wir dann endgültig aus dem Programm. Die Prognosen sind einfach zu instabil. So streben wir die Köllkuppe an, was wir auch bis zur Gletscherfläche schafften, bis uns dann der starke Wind zur Umkehr „blies“. Der Himmel graute ein, ein Drink auf der Zufallshütte war uns noch gegönnt, bis wir letztlich am Enzian waren. So fing es dann auch alsbald zu schneien an. Können wir nun auf Sonntag mit Powder rechnen? Nicht ganz, 2 h später klarte es wieder auf und wir vertraten uns noch die Turnschuhe rund ums Haus. Ja, morgen können wir der Empfehlung vom Hüttenwirt folgen und den „39iger“ Weg Richtung Kalfanwand nehmen. Das sind 1000 hm und schnell mal machbar, bevor wir dann wieder Richtung Oberschwaben aufbrechen. Also wieder um 6 Uhr frühstücken und um 7 Uhr loslaufen: Siggi, unser „Wetterbeauftragter“ hatte die genauste Prognose von unseren vielen Wetter-Apps. So können wir bis etwa 09:47 aufsteigen, bis der Wind so auffrischt, dass auch die aufziehenden Wolken uns Wärme und Sicht rauben. Kommando Abfellen und die Abfahrt antreten- so waren es zwar nur 500 hm, jedoch diese bei noch guter Sicht. Diese war auch nötig, denn viele Kiefern versperrten uns Genussschwünge bis ins Tal. Gott sei Dank, keiner von uns nahm eine zum Bremsen. So kamen wir alle gesund, erfüllt von herrlichen 5 Skitouren, mega zufrieden bei Günther an. Wir durften uns noch umziehen, in Ruhe die Autos packen, den letzten Cappuccino genießen, bevor wir dann etwas wehmütig die Heimfahrt starteten.  Wie grün ist das Vinschgau, schaut mal, die vielen Spalier-Bäume schlagen schon aus, wie gelb blühen die Forsythien? Aus der weißen Herrlichkeit fängt sich das Auge den Frühling ein. „Lasst uns noch in Oy-Mittelberg ins Cafe Gebath gehen, um Tschüss zu sagen“, bevor wir dann alle erfüllt zu Hause in unseren privaten Frühling starten. Berg heil- Ski heil – und frohe Ostern!

Danke sagen die Skitouren-Crew von Heinz: Stefan, Thomas, Siggi, Hans, Jörg, Timo, Rudi, Friedemann und der Neuzugang „Blumenhäfele“ Antje – wann erobern wir wieder die weiße Bergwelt zusammen?

Antje Schaupp

Skitourentreffen des DAV Biberach mit dem CAI Asti

29. Februar - 03. März 2024 in Balderschwang

Balderschwang in den Allgäuer Alpen war in dieser Saison das Ziel des 35. Skitourentreffens in den letzten 38 Jahren zwischen DAV Biberach und CAI Asti.

Da letztes Jahr das Treffen aufgrund widriger Wetterverhältnisse abgesagt musste, war den beiden Organisatoren Holger Kniep und seinem italienischen Pendant Andrea Bersano in diesem Jahr daran gelegen, wieder ein gemeinsames Treffen zu organisieren. Und es hat sich gelohnt, Wetter und Schnee haben mitgespielt

Die Allgäuer Alpen sind ja quasi unsere Hausberge. So wollten wir den Astigiani in diesem Jahr ein Stück von unserer Heimat zeigen. Die Gruppe aus neun Astigiani und zwölf Biberachern Skibergsteigern traf sich am Donnerstag in Grasgehen. Bei strahlendem Sonnenschein wurden die Astigiani nach ihrer siebenstündigen Anfahrt herzlich von den Biberachern auf dem Parkplatz empfangen. Zur Stärkung auf die anstehende Eingehtour gab es eine kleine „Merenda“ (Vesper). Die Merenda hat schon langjährige Tradition, jeder Teilnehmer bringt eine Köstlichkeit von zuhause mit, so gibt es immer einen bunten Vespertisch. Gestärkt machte sich der Großteil der Gruppe auf zum Riedberger Horn. Der Rest ging zu Fuß zur Mittelalpe. Das Wetter war perfekt und Schnee noch ausreichend gut vorhanden. Am Gipfel beschlossen wir, westlich ein gutes Stück abzufahren und den Schneehang zu genießen. Nach dem Wiederauffellen und dem erneuten Erreichen des Gipfels ging es dann direkt hinunter nach Grasgehen durch die schön geformte Allgäuer Berglandschaft. Bei einem kleinen Bier stießen wir auf die gelungene Einstiegstour an.

Am Abend gab es reichlich Zeit alle Neuigkeiten auszutauschen und gleich die Tour für den nächsten Tag zu besprechen. Credo für die Skitourentage war möglichst lokal zu bleiben.

Leider regnete es am nächsten Morgen sehr kräftig und anhaltend. Kurzerhand mussten wir die Abfahrt auf 10 Uhr verschieben und die Tour umplanen. So ging es erneut nach Grasgehren. Dort angekommen schneite es, die Sicht war allerdings gleich null. Durch die guten Ortskenntnisse der beiden Skitourenführer Friedemann Scheu und Holger Kniep wurde ein anderer Aufstiegsweg als am Tag zuvor gewählt. Die Abfahrt vom Riedberger Horn ins Bolgental glich anfangs einem Vortasten, war zuletzt aber sehr gut machbar. Nach erneutem Erreichen des Riedberger Horns schwangen wir zwar mit wenig Sicht, aber fast schon Pulverschnee nach Balderschwang zum Schwabenhof ab. Dort gab es wieder unsere traditionelle Merenda.

Am dritten Tag ging es ins Kleinwalsertal, das Ziel war der Hählekopf von der Ifen Talstation aus. Bestes Wetter und ausreichend guter Schnee ließen uns die Tour in direkter Nähe des Hohen Ifen genießen. Auch wenn der Gipfel des Hählekopf etwas stürmisch und die Abfahrt schweren Schnee aufwies, waren alle Teilnehmer vom Panorama und der grandiosen Aussicht ausnahmslos begeistert. Die anschließende Merenda, erneut im Schwabenhof, hatten wir uns redlich verdient.

Am letzten Tag, machten wir als Abschluss eine kleinere Tour, direkt von der Unterkunft aus in Richtung Feuerstätterkopf. Anfangs gab es einen kurzen Fußmarsch bis zum Einstieg, anschließend ging es auf Skiern weiter über die Grenze nach Österreich, was für alle Teilnehmer ein witziger Moment und einige Fotos wert war. Unser Tourenziel definierten wir unterhalb des Feuerstätterkopfs, da die Schneedecke sehr überfroren war. Die Abfahrt konnten wir trotzdem genießen. Zum Abschied gab es ein gemeinsames Mittagessen mit einem kleinen Brindisi („Anstoßen auf das Erlebte“). Der Abschied viel den Teilnehmern schwer. Die gemeinsamen Erlebnisse der viertägigen Ausfahrt haben die länderübergreifende Freundschaft weiter gefestigt. Planungen für das nächste Treffen in 2025, das vom CAI Asti organisiert wird, wurden bereits diskutiert.
Wer Skitourenbegeistert ist und Interesse an der Teilnahme am nächsten Treffen hat, kann sich gerne unter asti@staepabc.de melden.

(Holger Kniep)

Traumskitourentage in Innervillgraten/Osttirol

3. - 8. März 2024


Vom 3. – 8. März befanden sich 9 Skitourengeher der DAV Sektion Biberach unter der Leitung von Heinz Reinhardt in dem als schneesicher bekannten Osttiroler Bergdorf Innervillgraten. Nach einer langen Anfahrt am Sonntag über den Brenner, hier war ursprünglich eine Skitour geplant, aber ein starker Föhnsturm dies verhinderte, wurde in dem einzigen Gasthof Enzian in Innervillgraten Quartier bezogen.

Am nächsten Tag wurden von Kalkstein aus mit dem Toblacher Pfannhorn, 2663 m und dem Gaishörndl, 2615 m zwei der als aussichtsreiche Gipfel auf die Dolomiten bekannten Berge bestiegen. Zwar war die Sicht auf die Sextner Dolomiten durch Wolken etwas eingeschränkt, dafür war die Abfahrt vom Pfannhorn und vor allem vom Gaishörndl zum Parkplatz bei Pulverschnee umso schöner.

Der Dienstag führte die Gruppe dann wiederum von Kalkstein aus in das Rosstal. Ziel war ursprünglich die Kreuzspitze mit 2624 m Höhe, doch aufkommende Wolken, verbunden mit schlechter Sicht und ein schöner Nordhang ließ die Skibergsteiger den Mosesgungge, 2552 m besteigen. Belohnt wurden sie neben einer schönen Sicht in die Dolomiten und Hohen Tauern mit einer tollen Abfahrt ins Rosstal.

Für Mittwoch war Schneefall angesagt, so dass erst um 10 Uhr, nach einem vom Gasthof spendierten Prosecco-Frühstück, zu einer schneereichen Skitour aufgebrochen wurde. Über einen Ziehweg im sicheren Wald wurde bis zu Giessalm, 1950 m aufgestiegen, um nach einer Vesperpause auf gleichem Weg wieder ins Tal abzufahren.

Am nächsten Tag war das Wetter fast makellos, so dass die Gruppe direkt von Innervillgraten aus zu einer Skitour im Einettal zum Hohen Haus, 2784 m aufbrechen konnte. Das Tal ist mit seinen Almen und hohen Bergen wirklich ein für jeden Skitourengeher lohnendes Ziel. Zunächst flach, dann etwas steiler geht es hoch zur Villponer Lenke, 2556 m, einem Joch zwischen Einet- und Winkeltal. Hier zwangen aufkommende Wolken, verbunden mit diffusem Licht, die Skibergsteiger wiederum zur Umkehr. Wobei die Abfahrt bei knietiefem Pulver ein Gedicht war.

Am Freitag schneite es wieder, so dass die sowieso geplante Rückreise nicht allzu schwerfiel, zumal in St. Jodok am Brenner noch eine kurze Skitour zur Vennspitze, 2390 m unternommen werden konnte. Leider zwang auch jetzt der starke Föhnsturm die Skibergsteiger kurz vor dem Gipfel zur Umkehr. Der Knie hohe Pulver in den Nordhängen war Entschädigung genug.

Nach einer kurzen Mittagsrast im Gasthof Stockhauser folgte glücklich über die gemachten Skitouren die restliche Heimfahrt nach Biberach, mit einem festen Vorsatz im nächsten Jahr nochmals nach Innervillgraten zu fahren, um weitere skitourentaugliche Berggipfel zu besteigen.

Text Siegfried Schauwecker/Heinz Reinhardt

Skitour nach Verhältnissen

Widderstein-Umrundung am 21.2.2024


Nach reichlichen Neuschneefällen starteten wir zu fünft bei herrlichem Wetter ins Kleinwalsertal. Den Aufstieg zum Karlstor mussten wir fast alleine anspuren, zuletzt durch die steile Rinne zum Joch hoch. Dieses trug eine riesige Wechte zur Ostseite hinüber, welche auch gleich bei der geringsten Zusatzbelastung die Flanke hinunter brach. Somit war wenigstens der Weg frei und in schwerem Neuschnee, sicher 30cm hoch, fuhren wir diese 900m-Flanke hinunter bis zur Hinteren Gemstelalpe. Dort wurde wieder aufgefellt und auf dem Verlauf des Sommerwegs in völliger Einsamkeit durch die steilen Flanken zum Gemstelpass hinaufgestiegen. Eine weitere Abfahrt zum Hochtannbergpass stand an, wo wir einen schönen weichen Neuschnee vorfanden. Zum dritten Mal wurden die Felle montiert und diesmal ging es hoch zum Hochalppass, der den Weg unterhalb der Höferspitze zurück nach Baad eröffnete. Das waren zwar nicht mehr viel Höhenmeter, jedoch ein langer und zäher Schlussanstieg, der uns die letzte Kraft kostete. Nordseitig fanden wir noch herrlichen Pulverschnee in den Flanken, der Weg durch den Wald war jedoch bereits ausgeapert, so dass unser Programm noch durch eine Gehpassage vervollständigt wurde. Nach 8,5 Stunden waren wir schlussendlich am Parkplatz in Baad zurück, ein langer, eindrücklicher und alpiner Tourentag war zu Ende.

Manne Mayer

Bericht der Skibergsteiger 55plus

Skitouren mit insgesamt 4700 hm in den Pragser und Sextner Dolomiten vom 06.03. - 11.03.2022

 

Die Skibergsteiger 55plus der DAV Sektion Biberach unternahmen vom 06. – 11. März mit 12 Teilnehmern unter der Leitung von Heinz Reinhardt fünf herrliche Skitouren in den Dolomiten bei Toblach. Die Temperaturen waren morgens immer recht frisch, dafür lachte die Sonne jeden Tag vom strahlend blauen Himmel. Aufgrund der Schneelage konnten leider keine südseitigen Skitouren unternommen werden.

 

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Am Sonntagnachmittag stand nach der Ankunft in Toblach noch der Kleine Jaufen, 2372 m auf dem Programm. Ausgangspunkt war der Parkplatz Brückele in den Pragser Dolomiten. In das Tal von Riciogogn führte am Montag die nächste Skitour. Zuerst musste der zugefrorene Pragser Wildsee überquert werden, bevor man in das Grünwaldtal und in das Seitenbachtal aufsteigen konnte. Zuletzt führte die Spur in den eindrucksvollen Talkessel des Riciogogn. Am Dienstag ging es dann nach Sexten ins Fischleintal und von der Talschlusshütte aus durch das sehr schöne Bacherntal zur Zsigmondy-Comici-Hütte auf 2224 m. Weiter wurde über schöne Südhänge hinauf Richtung Büllelejoch aufgestiegen und auf 2600 m Höhe der Gipfel ausgerufen. Bei sehr schöner Fernsicht auf die südlichen Dolomitenberge wurde noch die Sonne genossen. Die anschließend zum Teil richtig steile Abfahrt ins Altensteintal war sehr fordernd, aber auch wirklich schön. Dafür stand am nächsten Tag mit dem Schirmboden eher eine gemütliche Skitour auf dem Programm. Vom Parkplatz Drei-Zinnen-Blick im Höhlensteintal ging es gemütlich bis zum Ende des Rienztales und wieder zurück zum Parkplatz. Die Krönung der Skitourentage stand am Donnerstag mit der Skitour Richtung Hochebenkofel an. Vom Parkplatz im Innerfeldtal führte die Spur zunächst flach an der Dreischusterhütte vorbei, bevor es etwas steiler in das landschaftlich sehr schöne Hangenalpental ging. Aus dem Tal heraus hatte man durch das Gr. Wildgrabenjoch, 2289 m einen herrlichen Blick auf die Drei Zinnen. Aufgrund der langen Aufstiegszeit wurde dann die Tour in der Höhe von ca. 2500 m schweren Herzens abgebrochen. Die Abfahrt erfolgte entlang dem Aufstieg bei wechselnden Schneeverhältnissen wieder zurück ins Tal.

Am Abend wurden dann die Touren mit den zurückgelegten Höhenmeter begossen und am Freitag, nicht ohne wehmütigen Blick zurück, die Heimreise angetreten werden. 

Heinz Reinhardt

Bericht über Grundkurs Skitouren

vom 27.1.2022 – 30.1.2022 auf der Lindauer Hütte

Am Donnerstag morgen haben sich die 13 Teilnehmer/-innen und 3 Trainer/-innen am Parkplatz in Latschau/Montafon getroffen. 

Nach der ersten Lerneinheit, Felle aufkleben und Gehtechnik auf Tourenskiern, ging es gemeinsam zur Hütte hoch. Nach dem Mittagessen folgte eine kurze Vorstellungsrunde und los ging es mit den ersten Theorieeinheiten der Lawinenverschüttetensuche. Dies wurde sogleich draußen auf einem großen Feld mit drei Teams in die Praxis umgesetzt und jede/jeder durfte den Ernstfall dieser Suche mit vergrabenen Sendern üben. Danach gab es noch eine Übungsstunde zur Erlernung der in steilem Gelände notwendigen Spitzkehren und nach 4 Stunden im Freien ging man gerne zurück in die warme Hütte zum Abendessen, dem  noch eine weitere Theorieeinheit folgte. Hierzu stand uns eigens ein Seminarraum mit Beamer, Flip-Chart und großen Arbeitstischen zur Verfügung, einfach perfekt. Der Freitag begann mit Schneefall und so starteten wir den Unterricht mit der Theorie des Lawinenmantra, einer wichtigen Säule des alpinen Lehrplans des dt. Alpenvereins. Gegen 11 Uhr hörte der Schneefall auf, die Sonne kam hervor und so starteten wir in zwei Gruppen in den herrlich pulvrigen Neuschnee zur ersten Skitour. Die erlernte Spitzkehrentechnik konnte sogleich zum Einsatz kommen und die Fortschritte waren unverkennbar. Der schöne Aufstieg zum Drusator an der Schweizer Grenze musste über weite Strecken selbst gespurt werden und alle durften sich hierbei einbringen. Nach dem Vesper warteten teils unverspurte Hänge und mit großem Vergnügen stiebten alle durch den fluffigen Pulverschnee zur Hütte hinab. Die verbleibende Zeit bis zum Abendmenü wurde noch für die Tourenplanung des nächsten Tages genutzt.

Diese Tour am Samstag ging zuerst von der Hütte abwärts bis zur Unteren Sporeralpe, dann über die Latschätzalpe hoch zum Kreuzjoch, 2261m. Auf dem Weg dorthin wurden an vorher festgelegten Punkten immer wieder das Lawinenmantra analysiert, eine weitere Übung bestand in der Montage der Harscheisen für den sichereren Aufstieg bei vereister und harter Spur. Die Abfahrt über das Hätaberger Joch und die nachfolgende lange Querung über die Zerneu-Ebenen führte dann die erste Gruppe in einen einsamen Kessel zu einem steilen, unberührten Nordhang, wo noch ein Schneeprofil zur Analyse des Schneedeckenaufbaus gegraben werden konnte, wogegen die zweite Gruppe die Querung fortsetzte und den Wiederaufstieg Richtung Öfakopf über das Zerneuer Jöchle antrat. Dieser lange Tag endete erst mit Einbruch der Dunkelheit auf der Hütte, wo der Hunger groß und die Lust auf eine weitere Theorieeinheit klein war. Die Freude über diesen gelungenen und sonnigen Tag war trotz der Müdigkeit riesig und die Dehydrierung des Körpers wurde noch erfolgreich bekämpft.

Unser Abschlusstag startete mit einer Unterrichtseinheit zur Selbsthilfe auf der Tour, Tipps über nützliche Utensilien wie Gaffatape, Kabelbinder, Multifunktionswerkzeug und vieles mehr, sowie einer kurzen Tourenplanung. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf, eine ging zum Öfapass hoch, die andere nahm den steilen Weg Richtung Drei Türme über Tiergarten und Sporatobel. Auch bei der letzteren Gruppe gab es nochmals Gelegenheit , ein Schneeprofil zu graben und den Schneeaufbau des bisherigen Winters zu betrachten. Da oben ein wuchtiger Sturm mit großen Schneefahnen wehte, drehten wir auf ca. 2550m um und entschieden uns, eine steile Querung zu den Nordhängen über der Hütte zu machen. Diese alpine Herausforderung wurde von allen mutig gemeistert und am nachfolgenden Sammelpunkt rutsche so manches Herz wieder hoch zum gewohnen Platz. Die nachfolgende Abfahrt war die Krönung dieser Tage. Pulverschneehänge bis weit hinunter in idealem Gefälle waren der Lohn für diesen aufregenden Tag, den wir dann mit einer kurzen Besprechnung in der Hütte Revue passieren ließen. Gemeinsam starteten wir die letzte Etappe zurück zu den Fahrzeugen und alle freuten sich über die interessanten, lehrreichen und spannenden Tage dieses Kurses.

Manne Mayer

Werktagsskitouren 2020